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Minijobs für den Vereinsvorstand
Kann man Geld für den Vorstand trotz Ehrenamt erhalten?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, wie ein Vereinsvorstand im Rahmen eines Minijobs bezahlt werden kann: Entweder für eine Tätigkeit, die nichts mit dem eigentlichen Vorstandsamt zu tun hat, oder direkt für seine Vorstandsarbeit. Beide Varianten haben jedoch rechtliche Voraussetzungen, die beachtet werden müssen. Bei einem unabhängigen Minijob ist vor allem die Gleichbehandlung mit anderen Arbeitnehmern wichtig, weshalb eine Vergütung für die Vorstandstätigkeit eine entsprechende Satzungsregelung vorausgehen muss. Auch müssen die Auswirkungen auf Haftungsfragen und die Gemeinnützigkeit des Vereins beachtet werden.
Möglichkeit 1: Minijob hat nichts mit Vorstandstätigkeit zu tun
Bietet der Verein Minijobs an, die nichts mit dem ehrenamtlichen Vorstandsamt zu tun haben, können sich hierauf natürlich auch Vorstandsmitglieder bewerben. Warum denn auch nicht? Niemand soll ja durch sein Vorstandsamt „bestraft“ werden. Wichtig ist nur, dass die Bewerber die entsprechende Qualifikation mitbringen und so wie jeder andere Arbeitnehmer auch behandelt werden. Das heißt: Das Vorstandsmitglied geht der entsprechenden Tätigkeit auch tatsächlich nach, und zwar in dem Rahmen, in dem es ein anderer Arbeitnehmer mit dem gleichen Job auch tun würde.
Möglichkeit 2: Minijob für Vorstandsarbeit
Soll das Vorstandsmitglied für seine Vorstandstätigkeit bezahlt werden, muss diese Bezahlung auch in der Satzung verankert sein. Es darf dort also nicht stehen, dass der Vorstand rein ehrenamtlich arbeitet und allenfalls die Ehrenamtspauschale nach § 3 Nr. 26a Einkommensteuergesetz erhält. Es müsste also erst eine entsprechende Satzungsgrundlage geschaffen werden. Ansonsten steht eine solche Bezahlung aber der Gemeinnützigkeit nicht entgegen.
Was gilt bei der Vorstandsarbeit zu beachten?
Bedenken Sie jedoch: Erhält der Vorstand als Bezahlung mehr als die maximal möglichen 840 Euro Ehrenamtspauschale pro Jahr, entfällt das Haftungsprivileg, das im „normalen“ Vereinsleben gilt.
Das bedeutet: Zuerst haftet der Verein bei Schäden, die durch Fehler bei der Geschäftsführung durch den Vorstand entstanden sind. Entstand der Fehler durch grob fahrlässiges oder vorsätzliches Handeln des Vorstands, kann die Mitgliederversammlung allerdings beschließen, dass der Vorstand hierfür in Regress genommen wird.
Erhält der Vorstand eine Vergütung über 840 Euro, greift dieses Haftungsprivileg nicht (§ 31a BGB). Das sollten Sie bei Ihren Überlegungen berücksichtigen.